CU CEOI – in Jena!

Oktober 19th, 2013

Adria, Sonne, Wasserfälle, historische Städte – da fehlte nur noch eines: eine Medaille für das deutsche Team. Damit hat es geklappt: Friedrich Hübner wurde für seinen Platz in der oberen Hälfte des Teilnehmerfeldes mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Schon im April, bei der in Rostock ausgerichteten Ostsee-Olympiade, hatte er Bronze gewonnen und beschließt dieses Informatikolympiadenjahr also mit doppeltem Edelmetall. Herzlichen Glückwunsch!

Deutsches CEOI-Team nach der Siegerehrung (vlnr): Friedrich Hübner, Philip Wellnitz, Moritz Hilscher und Manuel Gundlach

Deutsches CEOI-Team nach der Siegerehrung (vlnr): Friedrich Hübner, Philip Wellnitz, Moritz Hilscher und Manuel Gundlach

Die anderen Mitglieder des deutschen Teams verfehlten die Medaillenplätze ein wenig unglücklich: Moritz Hilscher, der am ersten Tag noch gut gelegen hatte, hatte am zweiten Tag weniger Glück, und bei Philip Wellnitz war es umgekehrt. Insgesamt braucht es also noch mehr Stabilität. Wie gut, dass alle Mitglieder des Teams noch mindestens ein Olympiaden-Jahr vor sich haben, Friedrich und Philip sogar zwei; auf den Leistungen dieses Jahres lässt sich sicher noch einiges aufbauen.

Die deutsche Medaille ging also nach Jena, Friedrich ist Schüler des dortigen Carl-Zeiss-Gymnasiums. Als solcher wird er ganz sicher auch im nächsten Jahr die CEOI erleben: die wird nämlich im Juni 2014 in Jena ausgerichtet, von BWINF in Zusammenarbeit mit der Fakultät für Mathematik und Informatik der Friedrich-Schiller-Universität und eben dem Carl-Zeiss-Gymnasium. Wir freuen uns schon drauf – CU CEOI!

Wer schreibt, der bleibt – leider diesmal nicht

Oktober 17th, 2013

Der nächste Post kommt leider – was man ihm zugegeben nicht direkt ansieht – aus der Heimat, vom Schreibtisch in Bonn, seufz. Während des Rückflugs ist die 2. Wettbewerbsklausur zu Ende gegangen. Leider sieht es mit den Ergebnissen des deutschen Teams nur bedingt herausragend aus. Genaueres steht dann nach dem Teamleiter-Meeting fest, das gerade läuft.

Da erinnern wir uns dann doch lieber an die gestrige Exkursion. Hätte man ihr ein Thema geben wollen, dann eindeutig: Wasser! Denn bei den wirklich beeindruckenden Wasserfällen im Krka-Nationalpark kam das nasse Element nicht nur von unten oder der Seite (also über das Travertin-Massiv hinuntergeschossen, weswegen es eben diese Wasserfälle gibt), sondern gnadenlos auch von oben, und zwar gefühlt in identischen Mengen. Nachdem einige komplett durchnässt waren, war es dann doch besser, eine Stunde zu warten – und dann hörte der Spuk wieder auf.

Wasserfälle im Krka-Nationalpark

Wasserfälle im Krka-Nationalpark

Beim Mittagessen wurde dann auch noch der Geburtstag unseres Contestants Philip gefeiert, und zwar ziemlich „American style“. Leider hat der Chronist versäumt zu fotografieren, wie Philip mit deutlich zu kleinem Papphütchen auf dem Kopf mannhaft in seine Tröte gepustet hat. Happy birthday, sweet sixteen!

Im Hauptort der Region, Sibenik (sorry, bin zu faul, nach dem Haken auf dem S zu suchen), schien dann wieder die Sonne – wunderbar! Von der selben beschienen wurde eine 24-Stunden-Uhr mit anscheinendem Software-Fehler (sie geht zwei Stunden nach) …

24h-Uhr an der Kirche in Sibenik

24h-Uhr an der Kirche in Sibenik

… und ein offensichtlich mit Berkeley Software Distribution Unix betriebenes Schiff:

Das deutsche CEOI-Team vor einer anscheinend mit BSD-Unix betriebenen Fähre.

Das deutsche CEOI-Team vor einer anscheinend mit BSD-Unix betriebenen Fähre.

Schön!

Oh je: Deutsches Team geht baden

Oktober 15th, 2013

Hach, Scherz! Natürlich ist mit dieser Überschrift nicht die Leistung des deutschen Teams am ersten Wettbewerbstag gemeint. Sieht doch ganz gut aus – siehe voriges Posting. Aber der Kolumnist dieses vermutlich von einem Millionenpublikum gelesenen Mediums ist natürlich der Wahrheit verpflichtet, was das folgende erste Teamfoto nachdrücklich unter Beweis stellt:

Deutsches Team bei der CEOI 2013 (mit Guide Iva, rechts) in landestypischer Umgebung

Deutsches Team bei der CEOI 2013 (mit Guide Iva, rechts) in landestypischer Umgebung

Es war aber auch zu gutes Wetter am gestrigen Eröffnungstag, und die Aussicht auf sinkende Temperaturen verleitete sogar die Extremsportler des deutschen CEOI-Teams dazu, auf die übliche Ironman-Runde um die Halbinsel zu verzichten und einfach nur ein wenig – ja, eben – baden zu gehen. Immerhin hatte man sich bei der Practice Session bereits kräftig verausgabt – hier ein Bild aus der „Contest Hall“:

Ein Blick ins Innerste der CEOI 2013: Das Computerlabor mit den Arbeitsplätzen für die Teilnehmer.

Ein Blick ins Innerste der CEOI 2013: Das Computerlabor mit den Arbeitsplätzen für die Teilnehmer.

Und dabei herrschten noch erschwerte Bedingungen: Nicht nur mussten sich die Contestants den Übungsaufgaben stellen, sondern hatten auch noch gegen die Aussicht auf den auf einer Halbinsel wunderschön gelegenen Ortskern von Primosten und die damit verbundene Ablenkung anzukämpfen. Allein bei diesem Blick nicht einfach Aufgaben Aufgaben sein zu lassen und sich nicht in die Sonne zu legen: das war schon eine herausragende Leistung!

Ausrichtungsort der CEOI 2013: Primosten an der dalmatischen Adria

Ausrichtungsort der CEOI 2013: Primosten an der dalmatischen Adria

Nr. 20 lebt!

Oktober 15th, 2013

Nun sind wir schon seit Sonntag hier, und immer noch kein Post von der CEOI 2013 – der 20. CEOI überhaupt. Also: Ja, die CEOI läuft wirklich! Und der erste Wettbewerbstag liegt schon hinter uns. Die Aufgaben waren ziemlich knackig, der beste Teilnehmer erreichte 174 von 300 Punkten.

Moritz Hilscher und Friedrich Hübner aus dem deutschen Team liegen nach dem ersten Tag gut im Mittelfeld, aber auch Manuel Gundlach und Philip Wellnitz haben noch alle Chancen, weiter vorne zu landen.

Da dem Schreiber dieser Zeilen gleich der Saft ausgeht (bzw. seinem Computer!), bleibt es zunächst bei dieser kargen Nachricht. Gleich, mit frisch zugedröhntem Akkumulator (hoffentlich fällt im Hotel nicht schon wieder der Strom aus …), folgen dann noch ein paar bebilderte Eindrücke von den ersten Tagen im, das soll jetzt schon gesagt sein, ziemlich idyllischen Primosten an der dalmatischen Adria.

Italienisches Edelmetall

September 29th, 2012

Jetzt hat es wirklich zwei Tage gedauert bis zum nächsten Post – sorry. Vielleicht hat das ein wenig damit zu tun, dass, nachdem der Sieg von Johnny Ho feststand, der Blick sich dann wieder auf das deutsche Ergebnis richtete. Und im Gegensatz zum ersten Tag fanden bis zum Schluss die erhofften Aufwärtsbewegungen im Scoreboard nicht mehr statt. Am Ende sind es dann eine Silber- und eine Bronzemedaille geworden. Tobias konnte zum zweiten Mal eine Silbermedaille holen (möglicherweise der erste deutsche IOI-Teilnehmer, dem genau das gelang – wir werden noch einmal die Archive durchwühlen), und Julian erreichte Bronze. Jannes und Tilmann haben einfach nicht ihre besten Tage erwischt – mehr drauf haben sie allemal. Nicht zu vergessen ist auch, dass es für alle außer Tobias die erste IOI war; und Erfahrung spielt einfach eine große Rolle.

Herzlichen Glückwunsch an das ganze Team, denn alleine die Qualifikation ist eine große Leistung, und natürlich besonders an die Medaillengewinner!

Das deutsche IOI-Team nach der Siegerehrung (vlnr): Tilmann Bihler, Julian Labeit, Tobias Lenz und Jannes Münchmeyer

And the winner is …

September 27th, 2012

… Johnny Ho aus den USA! Er hat soeben auch die dritte Aufgabe des zweiten Tages gelöst, hat damit insgesamt volle Punktzahl und kann von niemandem mehr eingeholt werden.

Milano!

September 27th, 2012

Zu einer Informatikolympiade gehören natürlich auch die Exkursionen. Während die Contestants sich gestern im Gardaland vergnügten (das ist zumindest anzunehmen), gab es für die Teamleiter eine Fahrt nach Mailand. Dort stand zunächst eine „Conference on Young Talents for the Digital Future“ auf dem Programm – hinter diesem klangvollen Titel (ein Talent in dieser Richtung ist den Italienern auf jeden Fall zuzusprechen) verbarg sich eine Art Talkshow, wobei es hier eher freundlich zuging – und insbesondere dann interessant wurde, als auch zwei ehemalige Teilnehmer zu Wort kamen. Während einige offizielle sich darauf konzentrieren wollten, wie man auch ohne große Ressourcen tolle IOI-Resultate erzielen kann, sahen die jungen Leute die von einer IOI geforderten Talente zwar als bedeutend, aber auch als begrenzt an. Gute Informatiker müssen auch noch andere Dinge leisten können – wie sie etwa auch der BwInf in seinen drei Runden fordert. Wobei sich gerade hier bei der IOI 2012 interessante Dinge tun, was die Aufgabenstellungen und deren Bandbreite angeht – aber dazu später mehr.

Am Nachmittag gab es dann eine Tour – oder eher ein Wettrennen – durch das Stadtzentrum von Mailand: mit „Duomo“, der uns als drittgrößte Kirche der Welt verkauft wurde (vielleicht aus dem geometrischen Mittel aus Grundfläche, Volumen und Anzahl der Besucher pro Jahr abgeleitet – nach den üblichen Maßen lässt sich diese Angabe jedenfalls nicht bestätigen), Galleria Vittorio Emmanuele II, Palazzo Municipale und Palazzo Sforzesco. Hier nur ein paar Bilder; eines davon belegt immerhin, dass es möglich ist, auch globale Konzerne in die Schranken zu weisen: Die McDonald’s-Filiale in der Galleria hat sich mit ihrer Fassade der Vorschrift angepasst, dass nur goldene Schrift auf schwarzem Grund erlaubt ist. Was nichts daran ändert, dass der „Mäckes“ in dieser Umgebung und in Nachbarschaft u.a. mit dem Café der Familie Campari (die mit dem bekannten Long-Drink-Baustein) einfach eine Schande ist.

Il Duomo di Milano

Eine Fassade in der Galleria

... und noch eine.

PS: Der zweite Tag ist gerade spannend: Gennady Korotkevich hatte vorgelegt, aber Johnny Ho hat ihn eben erneut überholen können – siehe Live-Scoreboard.